"Beim Umzug meiner Eltern in ihr neues Haus im Jahr 1960 habe ich Briefe auf dem alten Dachboden gefunden. Liebesbriefe." erzählt mir meine Mutter sehr zögerlich und weiter, dass sie daraus entnehmen konnte die große Liebe von Oma sei im ersten Weltkrieg gefallen.
"Und wo sind die Briefe?" möchte ich wissen.
"Die habe ich sofort weggeworfen, davon sollte niemand erfahren!"
Na super! Unersetzliche Dokumente aus dem ersten Weltkrieg - einfach weg. Die Spießigkeit und die überzogenen Moralvorstellungen der Nachkriegszeit haben verhindert, dass die Nachkommen davon in Kenntnis gesetzt wurden, dass es außer meinem Opa noch einen Mann in diesem Leben gab.
Überall stoße ich an Grenzen. Die Geschichte eines Lebens wollte ich schreiben, aber immer mehr muss ich feststellen, dass ich über dieses Leben doch zu wenig weiß. Mit ein paar Anekdoten ist es einfach nicht getan und außerdem empfinde ich mein Geschreibsel ziemlich dilettantisch.
Aber, obwohl ich normalerweise sehr schnell die Flinte ins Korn werfe, packt mich plötzlich der Ehrgeiz und ich entdecke ein neues Hobby.
Facebook erspürt meine Not und serviert mir vor der Nase die Werbung für einen Schreibkurs. Der Kurs für Biografisches Schreiben dauert nur acht Monate und ich melde mich sofort dort an.
Die zwei wesentlichen Dinge, die ich dabei gelernt habe sind einmal, Wörter wegzulassen und zweitens, mit Kritik umzugehen.
Parallel zu diesem Kurs arbeite ich weiter an meinem Vorhaben.
"Parallel zu diesem Kurs arbeite ich weiter an meinem Vorhaben."
AntwortenLöschenDarum möchte ich doch bitten liebe Bianca. Und ich kann es nicht bestätigen, das dein "... Geschreibsel ziemlich dilettantisch." ist.
Mir gefällt deine Spurensuche und ich hoffe, das du noch mehr davon zum Besten gibst.
Vielen Dank
LG
Ede