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Freitag, 6. Februar 2015

Fastnacht der Hölle











2014 – man erinnert sich in diesem Jahr an den Beginn des 1. Weltkriegs am 28. Juli 1914, also vor hundert Jahren.

In allen Medien wird darüber berichtet und dort finde ich auch die Informationen, welche mir durch die lückenhaften Schilderungen meiner Mutter fehlten. Die Briefe, die sie einst achtlos entsorgt hat, wurden in anderen Familien sorgsam aufbewahrt und zur Veröffentlichung freigegeben.
Die Frauen schreiben darin von Liebe, Sehnsucht und ihrem Alltag. Die Soldaten an der Front berichten von Tod, Hunger, Kälte und der Hoffnung, die Heimat gesund wieder zu sehen.
Ich bekomme einen Eindruck davon, welchen Inhalt meine verloren gegangenen Briefe wohl hatten.

Gleichzeitig gibt es in Stuttgart im „Haus der Geschichte“ die Ausstellung „Fastnacht der Hölle“. Sie führt den 1. Weltkrieg vor Augen, bringt den Krieg zu Ohren mit seinem infernalischen Lärm der Geschützfeuer an der Front. Veranschaulicht seinen Geruch von Verwesung und Exkrementen in den Schützengräben und zeigt das unermessliche seelische und körperliche Leid. Wer dem Tod entronnen war und verwundet nach Hause kam, der wurde in der Heimat im Stich gelassen.

1914 – 1948, eine Epoche in der zwei Weltkriege stattfanden.
Die Gräuel, die damals an allen Fronten und in der Zivilbevölkerung aller beteiligten Nationen verübt wurden sind sowohl heute, als auch in Zukunft kaum zu überbieten.
Den Menschen vermittelte man immer nur einen Teil der Wahrheit und jeder konnte nur aus seiner Sicht urteilen.

Vor vier Jahren habe ich damit begonnen eine Familien-Geschichte aufzuschreiben. Nicht nur meine Spuren habe ich dabei entdeckt, sondern auch die einer ganzen Generation. 


6 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Die Ausstellung ist wirklich sehenswert. Wenn man den "Geruch des Krieges" in der Nase hat, wird man ihn so schnell nicht wieder los. Er setzt sich mit einer Penetranz in der Nase fest, dass einem beinahe übel wird.
      Soviel ich weiß, läuft die Ausstellung noch bis April.

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  2. Schön Bianca ... bist also noch immer am suchen und sortieren.
    Fortzetzung folgt doch bestimmt ?
    LG Ede

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    1. Dies war eigentlich das Ende meiner Nachforschungen. Allerdings habe ich es noch bewußt offen gelassen, weil ich jetzt auf der Suche nach einem Verlag bin, und sollte ich einen gefunden haben, der Interesse zeigt, ist dies dann der endgültige Schluß.
      Liebe Grüße
      Bianca

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  3. Ich drück dir gleich mal die Daumen für die Verlagssuche. Und nur nicht aufgeben, wenn es nicht sofort klappt.
    Alles Liebe
    Thea

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  4. Ich danke dir Thea fürs Daumendrücken!
    Etwas zu Ende gebracht zu haben, ist für mich ein großer Erfolg. Von nun an kann ich warten.
    Liebe Grüße nach Wien!
    Bianca

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